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So wird zum Beispiel auf Kleingeschenke verzichtet und beim Catering werden regionale, fair gehandelte und hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel verarbeitet. Alle Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, kompensiert Deutschland. Dafür hat das Umweltbundesamt vorab Daten erhoben und die Gesamtmenge an Emissionen für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft auf 71.519 Tonnen CO2-Äquivalente veranschlagt. Darin fließen die während der Veranstaltungen verursachten und reisebedingten Emissionen ein. In der Grafik, die eine Beispielveranstaltung der Präsidentschaft zeigt, erkennt man, dass die meisten Emissionen durch die An- und Abreise der Teilnehmenden entstehen.

Um die Emissionen zu kompensieren, erwirbt Deutschland Gutschriften zur Emissionsminderung aus Projekten, die nach den UN-Regeln des Kyoto-Protokolls zertifiziert sind. Mit dem Erwerb der Gutschriften werden Klimaschutzprojekte finanziert, die über eine reine Reduktion von CO2 hinausgehen und einen zusätzlichen nachhaltigen Mehrwert für die Projektländer erbringen. Dazu zählt beispielweise der Schutz von Luft, Boden oder Wasser, der Ressourcenschutz, der Ausbau der ländlichen Elektrifizierung, mehr Arbeitsplätze vor Ort oder der Gesundheitsschutz der lokalen Bevölkerung.

Diese Klimaschutzprojekte werden unterstützt:

In Malawi und Sambia wird mit Holzkohle und Holz gekocht und geheizt. Häufig ist Holz die einzige Energiequelle. Doch dadurch werden nicht nur zu viele Waldflächen abgeholzt, auch die Methode selbst ist ineffizient. Denn mit traditionellen Herden und Öfen lassen sich Holz und Holzkohle nicht vollständig in Wärmeenergie umwandeln. Zudem entstehen beim Verbrennen Asche und Kohlenmonoxid. In schlecht belüfteten Wohnräumen kann das zu Atem-, Herz-, Kreislauf- und Augenkrankheiten führen, häufig sind Lungenentzündung oder Lungenkrebs.

Sauberer und effizienter: Kochen mit neuen Holzöfen in Malawi und Sambia © C-Quest Capital Malaysia Global Stoves Limited
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Die Projekte in Malawi und Sambia verwenden Kochöfen, die das Holz sauberer und effizienter verbrennen. Das schützt die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner und spart den Haushalten erhebliche Kosten. Sie werden unabhängiger von steigenden Preisen für Holzkohle, Holz und Transport. Zudem sinkt durch den Einsatz effizienter Öfen die Nachfrage nach Holz und Holzkohle. Das schont den Wald und reduziert Bodenerosion, Zerstörung natürlicher Lebensräume und den Verlust von Biodiversität. Außerdem beleben die Projekte den regionalen Arbeitsmarkt, weil für Produktion, Vertrieb und Wartung effizienter Kochöfen Arbeitskräfte benötigt werden.

Sauberes Trinkwasser: Uganda

Zunehmende Wetterextreme, Überschwemmungen, Dürreperioden und Wassermangel sind bereits heute Folgen des Klimawandels. Das bedroht nicht nur Landwirtschaft und Nahrungssicherheit, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung. Denn durch Überschwemmungen beispielsweise gelangen leichter Krankheitserreger ins Trinkwasser.

In einigen ländlichen Regionen Ugandas sind vor allem Magen-Darm-Infektionen inzwischen eine ernste Bedrohung, besonders bei Kindern. Sie entstehen durch schlechte Wasserqualität, mangelnde sanitäre Einrichtungen und ungenügende Hygiene. Wo möglich wird deshalb Wasser an Feuerstellen abgekocht, um es von Viren und Bakterien zu befreien. Doch im Alltag ist der aufwändige Prozess oft nicht realistisch. Zudem entsteht beim Abkochen CO2, das Beschaffen von Brennholz und Holzkohle ist teuer und aufwendig und die Ressource Holz knapp.

Wasser zapfen in Uganda: Ein Chlorfilter sorgt für sauberes Wasser direkt an der Ausgabestelle © south pole group
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Die Trinkwasserprojekte in Uganda dagegen reinigen das Trinkwasser mithilfe einer Chlorlösung, so dass es bedenkenlos genutzt werden kann. Das Wasser wird meist direkt an den Brunnen oder den Wasserleitungen mit Chlor behandelt. Diese Technologie macht das Abkochen vor dem Verzehr überflüssig. Der CO2-Ausstoß wird verringert, Waldflächen müssen nicht mehr gerodet werden und die Familien sparen Zeit und Geld. Auch Erkrankungen der Augen und Atemwege, verursacht durch den Rauch offener Kochstellen, werden verringert. Oft gibt es projektbegleitend umfassende Gesundheits- und Hygieneschulungen.

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Um die Emissionen durch die EU-Ratspräsidentschaft zu kompensieren, investiert Deutschland in Klimaschutzprojekte in Malawi, Sambia und Uganda. Insgesamt werden so 71.519 Tonnen CO2-Äquvivalente (d.h. CO2 und andere Treibhausgase) ausgeglichen © DEHst
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Der Ausgleich des CO2-Fußabdrucks ist freiwillig, kein Ratsvorsitz ist dazu verpflichtet. Deutschland will mit einer gewissenhaft umgesetzten Kompensation den internationalen Klimaschutz stärken.

Wussten Sie, dass…

… die Bundesregierung die Klimawirkungen der notwendigen Dienstreisen ihrer Beschäftigten bereits seit 2014 kompensiert? Mehr dazu unter:

Weiterführende Links

Mehr Informationen zum Thema freiwillige Kompensation durch Klimaschutzprojekte finden Sie auf der folgenden Themenseite:

oder im Ratgeber des Umweltbundesamtes: