Hauptinhalt

Land der Dichter und Deiche

Der echte Norden. Wenn Schleswig-Holsteiner Besuchern ihr Land zeigen wollen, gehen sie gerne mit ihnen auf Safari ins Watt und suchen bei Ebbe nach den Small Five im nassen Meeresgrund: Strandkrabbe, Wattwurm, Nordseegarnele, Herzmuschel, Wattschnecke. Das Wattenmeer ist seit 2009 UNESCO Weltnaturerbe. Es gehört zu Schleswig-Holstein wie die Leuchttürme, Reetdächer, Wikingerkultur, die berühmte Altstadt von Lübeck und das größte Segelsportfest der Welt: die Kieler Woche. Im Frühling erstrahlt das Land in sonnengelb. Auf einem Sechstel der Ackerfläche blüht der Raps.

Ein herbes, glückliches Land

Es ist ein herbes Land hoch oben im Norden, geprägt von salzig-rauem Wind, stürmischen Meeren, endlos weitem Himmel und der immer passenden Grußformel „Moin“ . „Land der Dichter und Deiche“, nennen es die Schleswig-Holsteiner und sagen von sich, sie seien die glücklichsten Menschen der Republik. Der nördlichste Teil Deutschlands erstreckt sich als schmaler Landstreifen, nicht mehr als 165 Kilometer breit, zwischen Nord- und Ostsee. Die Meere sind seit 1895 durch die meist befahrene, künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt verbunden – den Nord-Ostsee-Kanal. Gebaut wurde er an einer historischen Engstelle zwischen den Meeren, der Kulturlandschaft um die Denkmale Danewerk und Haithabu, ein UNESCO Welterbe. Dort trafen sich einst die Handelswege zwischen Nord- und Westeuropa und bildeten den Kern zwischen Skandinavien und dem kontinentalen Europa, wo Austausch und Handel zwischen Menschen verschiedener Traditionen in Europa stattfanden.

Die Beziehungen zum Nachbarn Dänemark sind seit langem verwoben, oft waren sie auch konfliktreich. 1920, kurz nach dem Ende des ersten Weltkriegs, entschieden sich drei Viertel der Bevölkerung im nördlichen Teil Schleswigs in einer Volksabstimmung für die Vereinigung mit Dänemark, in Südschleswig sprachen sich 80 Prozent für den Verbleib im Deutschen Reich aus. Heute pflegen Dänen und Deutsche ein gutes, enges Miteinander. Die Minderheitenpolitik auf beiden Seiten der Grenze gilt als beispielhaft.

Die Schleswig-Holsteiner leben ihre Traditionen. Boßeln gilt als Volkssport, im Februar lodern kilometerweit sichtbar die Biikefeuer gegen böse Geister in den Himmel. Das samtweiche Marzipan aus Lübeck ist ebenso bekannt wie die Räucher-Delikatesse: Kieler Sprotten.

Ein Dienstleistungsriese

In dem Küstenland leben etwa 42.000 Menschen von Schiffbau, Schifffahrt, Hafenwirtschaft und anderen Bereichen der maritimen Wirtschaft. Die größte deutsche Werft, ThyssenKrupp Marine Systems, liegt in Kiel. Prägend für die schleswig-holsteinische Wirtschaftsstruktur sind kleine und mittlere Unternehmen und der Dienstleistungssektor. Knapp drei Viertel der Bruttowertschöpfung entstehen insbesondere in der Gesundheitswirtschaft, im Tourismus, in Handel, Logistik und Kommunikation. 2018 wurden mit Dienstleistungen 64,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zu den wichtigen Zukunftsbranchen gehören Medizintechnik, erneuerbare Energien, IT- und Ernährungswirtschaft.

Vom Norden in die Welt

Der raue Norden ist Inspirationsquelle für Künstler unterschiedlicher Art. Bildhauer wie Ernst Barlach und Maler wie Emil Nolde ließen sich hier nieder, die Literaturnobelpreisträger Thomas Mann und Günter Grass stammen beide aus Lübeck. Heute hat Schleswig-Holstein eine lebendige Kunstszene mit 250 Museen und 1000 Künstlerinnen und Künstlern an den Kulturinstituten des Landes. Das Schleswig-Holstein Musik Festival ist eines der größten klassischen Musikfestivals Europas und das Wacken Open Air das weltgrößte Heavy Metall Festival. Besonders aktiv ist die Filmbranche: Im echten Norden gibt es fünf Filmfestivals und eine intensive Filmförderung, zum Beispiel den Kinopreis Schleswig-Holstein.

Zur Website des Landes

.