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Wiege von Reformation und Bauhaus

Sachsen-Anhalt liegt in der Mitte Deutschlands. Archäologie-, Kunst- und Baudenkmale zeugen von der geschichtlichen und kulturellen Bedeutung der Region. Am Knotenpunkt von Handelswegen gelegen entstanden hier Ideen, die die Welt verändert haben. Martin Luther und die Reformation, das Bauhaus, die Wörlitzer Gartenanlagen oder die Himmelsscheibe sind nur einige Beispiele dafür. Sie zählen zum UNESCO-Welterbe.

Der Geist, etwas Neues zu wagen oder auch mal quer zu denken, wirkt in dieser Region bis heute fort und setzt auch im Forschungsbereich wichtige Impulse. So ging in diesem Jahr der wichtigste Innovationspreis des Mittelstandes (Top100) an das Wittenberger Unternehmen Tesvolt, das regenerative Speichertechnologien entwickelt. Im Stadtquartier Wissenschaftshafen Magdeburg entsteht derzeit Europas größtes 3D-Mixed-Reality-Labor und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt plant in Sachsen-Anhalt einen nationalen Drohnen-Flughafen zur Forschung und Entwicklung der Technologie.

Kulturelle und landschaftliche Vielfalt

Sachsen-Anhalt wurde 1946 von den sowjetischen Besatzungsbehörden geschaffen, 1952 aufgelöst und am 3. Oktober 1990, dem Tag der deutschen Vereinigung, neu gegründet. Das in Mitteldeutschland gelegene Land rangiert in Bezug auf die Landesfläche auf Rang 8 der Bundesländer und auf Rang 10 in Sachen Einwohnerzahl. Zu den größten Städten zählen die Landeshauptstadt Magdeburg und die Stadt Halle (Saale). Sachsen-Anhalt ist ein Land mit verschiedenen kulturellen Eigenheiten und Dialekten. Es ist zugleich von unterschiedlichen Landschaften geprägt: Von den naturbelassenen flachen Landschaften in der Altmark bis zum Harz als nördlichstes Mittelgebirge mit dem „Brocken“, der Johann Wolfgang von Goethe zur berühmten Walpurgisszene in seinem Meisterwerk „Faust“ inspirierte, oder der Weinkulturlandschaft an den Flüssen Saale und Unstrut. Auf einer Länge von rund 303 Kilometern wird das Bundesland von der Elbe durchzogen. An ihren Ufern findet sich einer der beliebtesten Radwege Deutschlands, der Elberadweg.

Starke Industriebranchen, hohe Forschungsdichte

Starke Industriebranchen bilden das Rückgrat des Wirtschaftsstandortes Sachsen-Anhalt. Umsatzstärkste Branchen sind dabei die Chemie- und Kunststoffindustrie, die Ernährungswirtschaft, der Maschinen- und Anlagenbau, sowie die Automobilzulieferindustrie. Neben diesen strukturbestimmenden Sektoren sind es Branchen wie IKT, Life Sciences aber auch die Logistik, Cleantech, die Tourismus- und die Kreativwirtschaft, die den Wirtschaftsstandort prägen. Sachsen-Anhalt ist das Zentrum der ostdeutschen Chemieindustrie und Leuna einer der größten und modernsten Standorte der chemischen Industrie in Europa.

Aus Sachsen-Anhalt stammt das Konzept des Chemieparks, in dem sich Industrie, Zulieferer und Lieferanten gleichermaßen ansiedeln, um Synergien zu schaffen. Sachsen-Anhalt gilt auch als Vorbild bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Seit der Energiewende und dem Kohleausstieg ist das Bundesland Vorreiter für die Erforschung und Entwicklung des „grünen“ Wasserstoffs. Bei ausländischen Investoren steht Sachsen-Anhalt hoch im Kurs, wie gerade die jüngsten Investitionen in den Kompetenzfeldern New Mobility und Bioeconomy beweisen. Das Innovationspotenzial Sachsen-Anhalts gehört heute zu den wesentlichen Stärken des Landes. Die Basis dafür bilden eine der dichtesten Forschungslandschaften in ganz Deutschland und eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Lange Geschichte, große Ideen

In diesem Bundesland wurden wichtige Ideen entwickelt, die die Welt bis heute prägen, vom Farbfilm bis zur zivilen Luftfahrt. Die Himmelsscheibe aus der Bronzezeit, die 1999 auf dem Mittelberg nahe der sachsen-anhaltinischen Stadt Nebra entdeckt wurde, ist die weltweit älteste bekannte Himmelsdarstellung. Die Stadt Quedlinburg („Wiege Deutschlands“) mit dem Stiftsberg und ihren Fachwerkhäusern, der Naumburger Dom, das Bauhaus in Dessau („Land der Moderne“) und die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg („Ursprung der Reformation“) wurden als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Sachsen-Anhalt ist bekannt für seine zahlreichen Museen, Kirchen, Kathedralen und Burgen, aber auch für seine kunstvoll angelegten Gärten und Parks, die im Land „Gartenträume-Parks“ genannt werden. Eine dieser Anlagen, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, steht als „Modellstaat der Aufklärung“ ebenfalls in der Liste des UNESCO-Welterbes.

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