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Tief im Westen

„Tief im Westen“, wie der Liedermacher Herbert Grönemeyer singt, liegt Nordrhein-Westfalen im Herzen Europas. Es teilt je eine Grenze mit den Niederlanden und Belgien. Fast 18 Millionen Menschen leben hier, mehr als in jedem anderen Bundesland. Die meisten sind in einer der 30 Großstädte des Landes zu Hause, viele Städte in der Metropolregion Rhein-Ruhr sind längst miteinander verwachsen. Aber Nordrhein-Westfalen hat nicht nur viele Menschen, sondern auch viel Zukunft: Wo früher Kohle gefördert wurde, sind jetzt Ideen der wichtigste Rohstoff. Jede Menge Innovationen made @ Ruhr.

Nordrhein-Westfalen ist eine gute Adresse, eine besonders schöne Adresse: 50.000 Kilometer Wanderwege schlängeln sich durch die Natur. Vom Sauerland über die Hochmoore, durch das Bergische Land, den Teutoburger Wald, das Siebengebirge hinab zu den langen, idyllischen Rheintälern mit seinen Weinhängen, Burgen und spektakulären Ausblicken. Landeshauptstadt ist die Rheinmetropole Düsseldorf.

Ein Blick zurück

August 1946, die britische Militärregierung startet die „Operation Marriage“. Es ist der Codename für die Hochzeit zwischen dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und Aachen, Düsseldorf, Köln, Westfalen. Der neue Name der Frischverheirateten: Nordrhein-Westfalen. Unterschiedlicher könnten Ehepartner nicht sein und genau das war die Absicht der Briten. Sie wollten kommunistische Mehrheiten in Deutschlands größter Industrieregion verhindern und vermählten das Ruhrgebiet deshalb mit dem ländlichen Ostwestfalen, dem Niederrhein und der konservativ-katholischen Eifel. Den Alliierten war dabei klar: Ohne das Ruhrgebiet mit seiner Schwerindustrie war der Wiederaufbau Europas nicht denkbar. Um seine Kräfte zu kontrollieren und dabei auch die deutsch-französische Erbfeindschaft zu überwinden, gründeten Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg auf Vorschlag des französischen Außenministers Robert Schuman 1951 die Montanunion. Sie legte den Grundstein für die europäische Einigung.

Film ab: Start-ups und Hidden Champions

Seit den 1960er Jahren hat Nordrhein-Westfalen einen beispiellosen Strukturwandel bewältigt: Vom Kohle- und Stahlstandort zu einem wichtigen Industrie-, Wissenschafts- und Dienstleistungszentrum. Nordrhein-Westfalen erwirtschaftet heute 21 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts, ein Drittel der umsatzstärksten deutschen Unternehmen hat hier seinen Sitz. Vom Energieriesen Eon über Aldi, Thyssen Krupp, den Chemiekonzern Bayer bis zur Deutschen Telekom. Stark ist der Mittelstand mit 711.000 Unternehmen. Seine Hidden Champions im Sauerland oder in Westfalen sind mit vielen hochtechnologischen Produkten führend auf dem Weltmarkt. Und auch viele junge Ideen stammen aus Nordrhein-Westfalen: Jedes fünfte deutsche Start-up hat hier seine Heimat.

Mit etwa 460.000 Beschäftigten gilt Nordrhein-Westfalen auch in der Medien- und Kommunikationsindustrie als führender Standort in Deutschland und Europa. Die Gaming-Branche an Rhein und Ruhr boomt. Die wichtigste Gaming-Messe der Welt, die Gamescom, findet jährlich in Köln statt.

Weltklasse: Kultur, Beethoven, Sport und Karneval

Fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten liegen in Nordrhein-Westfalen. Dazu gehören der Aachener Dom, in dem Karl der Große gekrönt wurde, der Kölner Dom, an dem die Rheinländer mehr als 600 Jahre lang bauten, und die Zeche Zollverein in Essen, das einst größte Steinkohlebergwerk Europas. Einer der wohl berühmtesten Söhne des Landes ist der große Ludwig van Beethoven. Geboren in Bonn, revolutionierte er die Europäische Musik. 1985 wurde die „Ode an die Freude“ aus seiner Neunten Symphonie offizielle Europahymne.

Das Sportland ist regelmäßiger Gastgeber von internationalen Top-Veranstaltungen, vom Handball bis zum Reitsport. Zwischen Rhein und Weser schlägt, keine Frage, das Herz des Fußballs. Besonders laut pocht es bei den Anhängern auf den Stehtribünen des Ruhrgebiets.

Bunt und fröhlich wird es zum Karneval, ohne ihn ist Nordrhein-Westfalen kaum vorstellbar. Bis Aschermittwoch feiern Jecken und Narren sechs Tage lang die fünfte Jahreszeit in den Karnevalshochburgen im Rheinland genauso wie in den westfälischen Regionen – mit Karnevalsumzügen, Festsitzungen, jeder Menge bunter Kostümierungen und ganz viel ausgelassenem Frohsinn.

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