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Land der Stadtmusikanten

Besucher der Stadt Bremen, die auf dem Marktplatz ankommen, entdecken an der Ecke des imposanten Rathauses, das Teil des UNESCO-Welterbes ist, vier aufeinander stehende Bronzetiere: einen Esel, einen Hund, eine Katze und einen Hahn. Es handelt sich hierbei um die berühmte Statue der Bremer Stadtmusikanten, die 1953 von Gerhard Marcks zu Ehren des gleichnamigen Märchens der Brüder Grimm errichtet wurde. Sie wurde zum Wahrzeichen dieser Hansestadt. Genau wie diese Tiere haben sich auch viele Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben in der Stadt an der Weser niedergelassen.

Zwei Städte, ein Land

Neben Berlin und Hamburg ist Bremen einer der drei Stadtstaaten Deutschlands, also nicht nur eine Stadt, sondern auch eines der 16 Bundesländer der Bundesrepublik. Tatsächlich umfasst das Bundesland Bremen, offiziell „Freie Hansestadt Bremen“ genannt, zwei Städte, die eine Enklave im Land Niedersachsen bilden und 60 km voneinander entfernt liegen. Dabei handelt es sich um die Stadt Bremen als solche und die Stadt Bremerhaven. Somit ist Bremen ein Zwei-Städte-Staat. Der Ursprung dieser in Deutschland einmaligen Struktur reicht in eine Zeit weit vor der Gründung des Bundeslandes Bremen im Jahr 1947 zurück. Im 19. Jahrhundert brauchte die Stadt Bremen aufgrund ihres starken wirtschaftlichen Wachstums und der Versandung des Flusses einen Hafen an der Mündung der Weser in die Nordsee. Aus diesem Grund wurde 1827 ein Staatsvertrag mit dem Königreich Hannover geschlossen. So entstand die heutige Stadt Bremerhaven.

Wichtiger Hafen und erstrangiger Forschungsstandort

Bremen ist als eine der bedeutendsten Städte des Bundes der Hanse, in dem sich nordeuropäische Handelsstädte zusammenschlossen, seit dem Mittelalter eine wichtige Hafenstadt. Heute ist Bremen gemessen am Gesamtgüterumschlag nach Hamburg der zweitgrößte Hafen Deutschlands und darüber hinaus eine Industriestadt, die Lebensmittelindustrie (Beck’s, Mondelez), Schiffsbau (Lürssen), Automobilindustrie (Mercedes-Benz) und Luftfahrtunternehmen (Airbus-Gruppe) beherbergt. Hier wird ein Pils gebraut, das in der ganzen Welt bekannt ist: Beckʼs. Bremen und Bremerhaven sind darüber hinaus wichtige deutsche Forschungsstandorte, insbesondere für die Meeres-, Polar- und Weltraumforschung.

Geschichte zum Greifen nah

In diesen Hafenstädten mit ihrem besonderen maritimen Flair spielt das Wasser eine Hauptrolle, die sich auch im kulturellen Leben widerspiegelt. Zahlreiche Museen widmen sich der Geschichte des Bremer Hafens wie beispielsweise der historische Baumwollspeicher „Speicher XI“, wo die Besucher auf sehr lebendige Weise 120 Jahre Hafengeschichte entdecken können. Zeitzeugen lassen ihre Arbeit im Hafen und auf See lebendig werden. Man kann historische Ausstellungsstücke anfassen, Säcke hochheben, ein Schiff beladen oder lernen, wie man Seemannsknoten knüpft. Vielfältige Kulturveranstaltungen finden außerdem am Ufer der Weser statt.

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