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Nach der Einigung des Rates zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vor einem Monat in Luxemburg lag am Montag der Schwerpunkt auf der EU-Waldstrategie und die Lebensmittelwertschätzung. Wegen der COVID-19-Einschränkungen trafen sich die Ministerinnen und Minister für Landwirtschaft der 27 EU-Mitgliedstaaten am Montag virtuell.

In einer öffentlichen Sitzung von 10.00 bis 13.00 Uhr informierten der deutsche Ratsvorsitz und die Europäische Kommission die Ministerinnen und Minister zunächst zu einer Reihe von Themen. Dazu gehörten unter anderem:

  • die Waldpolitik in der Europäischen Union und die EU-Waldstrategie nach 2020. Die deutsche Ratspräsidentschaft stellte die Schlussfolgerungen des Rates zur EU-Waldstrategie vor. Schwerpunkte waren die Anpassung der Wälder an den Klimawandel, der Beitrag der Wälder zu einer wettbewerbsfähigen Bioökonomie sowie der Schutz der Biodiversität;
  • Lebensmittelverluste und ‑verschwendung. Die deutsche Ratspräsidentschaft und die Europäische Kommission stellten die Fortschritte bei der Umsetzung der Schlussfolgerungen des Rates vom 28. Juni 2016 zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten vor. Gemäß dieser Schlussfolgerungen sind die Mitgliedstaaten verpflichtet alle zwei Jahre über die Fortschritte bei der Reduktion der Lebensmittelverschwendung zu berichten;
  • Die Kommission informierte zudem die Ministerinnen und Minister über die erste Konferenz zur Strategie „Vom Hof auf den Tisch“, die am 15. und 16. Oktober stattfand. Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ ist Teil des europäischen Grünen Deals der Europäischen Kommission. Sie soll den ökologischen Fußabdruck der Lebensmittelsysteme verkleinern und bewirken, dass das gegenwärtige Lebensmittelsystem der EU nachhaltiger wird. Unter dem Vorsitz der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hatte der Rat „Landwirtschaft und Fischerei“ am 19. Oktober die Schlussfolgerungen zur Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ einstimmig angenommen;
  • Ebenso beschäftigten sich die Ministerinnen und Minister mit der Vorbereitung des „Food Systems Summit“ der Vereinten Nationen, der im September 2021 stattfinden soll;
  • Die dänische Delegation informierte schließlich über die aktuelle Situation zu SARS-CoV-2 Ausbrüchen in Nerzfarmen in Dänemark.

Im zweiten Teil der Sitzung am Nachmittag von 14.30 bis 16.45 Uhr berichtete der EU-Kommissar für Landwirtschaft, Janusz Wojciechowski, den Agrarministerinnen und -ministern zur Lage auf den Agrarmärkten – insbesondere über die Auswirkungen der Pandemie sowie Marktunsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ende des Brexit-Übergangszeitraums.