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Wie lief das Projekt „Plastikpiraten“ konkret ab?

Jovena Lesny: Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt und zur Vorbereitung ganz viel gelesen. Dann sind wir an einem Tag an den Rhein in Düsseldorf gefahren und haben uns einen Uferabschnitt ausgesucht, der sehr vielfältig war: Viel Gras, Steine, ein typischer Fußgängerweg, aber auch Wasser. Eine Gruppe suchte dann das Gras entlang des Fußgängerweges ab.

Es gab viel Plastik, zum Beispiel von Taschentücherverpackungen, obwohl da Mülleimer standen. Dort, wo es zu den Steinen ging, lagen viele Glasflaschen, Reste von Grillfeuern und ganz viele Zigarettenstummel herum. Im Wasser fanden wir Unmengen an Verpackungen, die man auch zuhause entsorgen könnte! Wir waren gute sechs Stunden da. Ich fand es sehr erschreckend, dass an so einem kleinen Uferabschnitt so viel Müll herumlag!

Wie haben Sie die Ergebnisse dokumentiert?

Eine Person in der Gruppe war dafür zuständig zu notieren, wieviel von den Zigarettenstummeln oder Verpackungen gefunden wurde. Auch, an welchen Stellen der Müll gefunden wurde. Es gab eine Fläche, an der wir den Müll gesammelt haben. Wir haben die Ergebnisse dann auf der Website der Plastikpiraten hochgeladen, wo sie später von Experten aus Kiel überprüft werden.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie bei der Aktion Plastikpiraten mitgemacht haben?

Das war während einer zusätzlichen Unterrichtsstunde zu Umwelt und Erneuerbaren Energien. Da kamen die „Plastikpiraten“ auf. Wir hatten ziemlich große Lust darauf und haben viel dazulernen können, weil wir uns gerade mit Windenergie und Plastik in den Meeren beschäftigt hatten.

Was haben Sie sich von der Aktion versprochen?

Ich fand das Projekt super, weil ich vorher nie wirklich etwas davon mitbekommen habe. Man hört viel von der Bewegung „Fridays For Future“. Es war gut, dass man mal hautnah forschen konnte.

Ab diesem Jahr können Jugendliche aus ganz Europa „Platikpiraten werden“. Wie finden Sie das?

Ich finde das sehr gut. Bisher gab es die „Plastikpiraten“ nur in Deutschland, jetzt lässt sich länderübergreifend etwas verändern. Es ist nicht viel – aber wenn man es regelmäßig macht, wirkt es sich aus. Es ist gut, als Team etwas für die Umwelt zu tun.

Haben Sie Tipps oder Erfahrungen für die, die jetzt in ganz Europa die Verschmutzung ihrer Flüsse und Seen dokumentieren?

Ich würde ihnen sagen, dass man mit der Aktion etwas bewirken kann. Das ist wirklich mehr als man sich vorstellt - auch wenn es nur etwas Kleines ist. Ich würde den Jugendlichen sagen: Macht mehr zu Fuß, fahrt mehr mit dem Fahrrad! Kauft im Supermarkt Produkte mit weniger Plastikverpackung. Bei der Aktion sieht man, was alles zusammenkommt. Ich hoffe, das regt etwas zum Nachdenken an.