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Drei Hauptthemen standen am Montag auf der Tagesordnung. Zunächst berieten die Ministerinnen und Minister darüber, wie Schuldenerlass und Investitionen durch die EU mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen verknüpft werden können. Die EU setzt sich für die Berücksichtigung der SDGs durch europäische Entscheidungsträger in allen Sektoren und Bereichen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU, ein. Ein wichtiger Baustein ist dabei der Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft, der ein zentrales Element des COVID-19-Aufbauplans der EU darstellt.

Zweitens tauschten sich die Ministerinnen und Minister zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und zur Stärkung der Rolle der Frau aus. Hintergrund ist die bevorstehende Gemeinsame Mitteilung über den dritten EU-Aktionsplan für die Gleichstellung (GAP III). Der Plan mit dem Titel „Eine ambitionierte Agenda für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau im auswärtigen Handeln der EU“ wurde einer öffentlichen Konsultation unterzogen und soll im vierten Quartal 2020 von der Europäischen Kommission angenommen werden. Er soll die Arbeit in diesem Bereich ab dem kommenden Jahr bis 2025 bestimmen und verankert Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte als zentrale Aspekte der EU-Außenpolitik.

Die Ministerinnen und Minister berieten ebenfalls über die Nachfolge des sogenannten Cotonou-Abkommens. Das Abkommen setzt den Rahmen für die Beziehungen der EU zu 79 Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) und fördert die wirtschaftliche und entwicklungspolitische Kooperation mit dem Ziel der Armutsminderung. Es läuft im Dezember 2020 aus, aktuell laufen die Verhandlungen über ein neues Abkommen, das auch regional maßgeschneiderte Partnerschaften beinhalten soll.

Abschließend tauschten sich die Entwicklungsministerinnen und -minister über das Instrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit (NDICI) der EU aus. Der aktuelle Vorschlag für den nächsten langfristigen EU-Haushalt – der Mehrjährige Finanzrahmen MFR – stellt Mittel für das NDICI bereit, mit denen unter anderem Menschenrechte, Stabilität und Sicherheit gefördert sowie in nachhaltige Entwicklung investiert werden soll. Das Instrument wird sowohl für die weltweite Entwicklungszusammenarbeit als auch in der östlichen und südlichen Nachbarschaft der EU eingesetzt.