Hauptinhalt

Lucas, Andreas, Frieda, Magdalena und Yanko sind auf Reisen. Sie streifen durch Paris und Athen, durch Brüssel und Berlin oder reisen zur arktischen Klima-Forschungsstation in Tromso. Sie entdecken alte Dokumente wie die Charta de Lei, mit der das Portugiesische Parlament 1867 als eines der ersten in Europa die Todesstrafe abschaffte, und besuchen den Geburtsort der Solidarnosc-Bewegung in Danzig. Lucas und seine Freunde sind Spielcharaktere, die Gamerinnen und Gamer auf eine virtuelle Erkundungstour durch Europa mitnehmen. Gut fünfundzwanzig Stationen hat das Augmented-Reality-Game „Pathways“, mit dem das Auswärtige Amt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft jungen Menschen die Errungenschaften der Europäischen Union spielerisch erlebbar machen möchte.

Auf virtueller Reise durch Europa: Die fünf Protagonisten des Augmented-Reality-Games „Pathways“ © Artificial Rome/ Montage: Auswärtiges Amt
Schließen

Gaming zur Kommunikation über Europa nutzen

Viele Dinge, die sich auf das Leben junger Menschen auswirkten, hätten etwas mit der EU zu tun und seien keine Selbstverständlichkeiten, sagte Außenminister Heiko Maas in einem Interview zur Gamescom. „Dass wir in Demokratien leben, in liberalen Rechtsstaaten, dass es Reisefreiheit gibt“. Doch manchmal sei es schwer zu verstehen, was in Brüssel geschehe oder was in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gemacht werde. „Deshalb versuchen wir mit dem Game Pathways, Europa auch jüngeren Menschen näher zu bringen“.

Mobile Ansichten: Stationen der virtuellen Reise durch Europa © Artificial Rome
Schließen

Gaming ist längst zu einer wichtigen Kommunikationsplattform in Europa geworden. Das wurde auf der weltgrößten Messe für Computer- und Videospiele, Gamescom, vergangene Woche wieder sichtbar, die Zahl der Gamer ist während der Covid-19-Pandemie gewachsen. Allein in Deutschland spielt gut ein Drittel der Menschen mittlerweile digital, egal ob auf Tablets, Konsolen, dem Computer oder dem Smartphone, durchschnittlich sind sie 37 Jahre alt. Dabei hat sich Gaming verändert. So spielen inzwischen fast ebenso viele Frauen wie Männer. Und viele Spiele haben sich zu sozialen Plattformen entwickelt, auf denen sich Spieler und Zuschauer unterhalten und Kontakte pflegen.

Darauf reagiert auch das Auswärtige Amt. „Seit es die Digitalisierung gibt, haben sich die Kommunikationswege geändert“, sagte Außenminister Heiko Maas bei der Eröffnung des Gamescom Congresses. Vieles finde in den sozialen Netzwerken statt und auch Gaming sei ein großes Thema, vor allem bei jungen Leuten. Dagegen seien die Kommunikationskanäle in der Diplomatie oft „sehr, sehr traditionell“ und manchmal schwer zu verstehen. „Deshalb suchen wir nach Möglichkeiten, Diplomatie in jugendgerechte Sprache zu übersetzen.“

Außenminister Heiko Maas beim Interview zur Gamescom 2020 © Auswärtiges Amt/Gamescom
Schließen

Spielend voneinander lernen

Gaming biete auch die Chance voneinander zu lernen. Was denken junge Menschen über Politik? Was erwarten sie von den politischen Akteurinnen und Akteuren? Was wünschen sie sich für Europa? Um ein Gefühl dafür zu bekommen, hat das Auswärtige Amt zwei Diplomaten in sogenannten „Let's-Play“-Formaten zuhören und neben dem Gamen über Außenpolitik sprechen lassen. „Let's-Play“ bedeutet, dass Spieler neue Spiele vorführen und dabei kommentieren.

Es sei wichtig für die Politik, zu erfahren, was junge Menschen über Politik, über Europa, denken, „weil wir uns davon in unserer Arbeit beeinflussen lassen wollen“, sagte Maas. „Ich glaube fest daran, dass die jungen Menschen die Zukunft Europas entscheiden, aber auch dass Europa über die Zukunft von jungen Menschen entscheidet.“

Zum Interview:

Mehr Informationen zum Spiel:

Weitere Informationen über das Kulturprogramm zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft finden Sie hier oder im folgenden Film.

Das Kulturprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft