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Beim Gymnich-Treffen in Berlin standen die Beziehungen zur Türkei und Russland, die Lage in Belarus und die strategische Antwort der EU auf Covid-19 im Mittelpunkt. Ausgerichtet wird das Treffen traditionell von dem Land, das gerade die EU-Ratspräsidentschaft innehat.

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Das erste Gymnich-Treffen fand auf Initiative des damaligen deutschen Außenministers Walter Scheel am Wochenende des 20. April 1974 statt. Angesichts von Ölkrise, Vietnamkrieg und Watergate-Affäre waren die europäischen Außenminister „so besorgt, dass sie sich zu einem informellen, dringlichen Treffen in einem deutschen Schloss namens Gymnich trafen“, erklärt der spätere EU-Kommissar für Außenbeziehungen, Christopher Patten.


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Der Tagungsort, das Schloss Gymnich in Erftstadt bei Bonn, ist bis heute namensgebend für das seither halbjährlich stattfindende EU-Außenminister-Treffen. Das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss gehörte über Jahrhunderte zum gleichnamigen rheinischen Rittergeschlecht und diente über mehrere Jahre als Gästehaus der Bundesregierung.


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Am 5. März 1988 lud Außenminister Hans-Dietrich Genscher (r.) nach Konstanz ein. Das Bild Genschers mit seinem dänischen Amtskollegen Uffe Ellemann-Jensen verdeutlicht den informellen Charakter des Gymnich-Treffens, das meist am Wochenende stattfindet. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hat dies vor einiger Zeit einmal so formuliert: „Es gibt also keinen Schlips und möglichst wenige Beamte.“


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Nach Gymnich-Tradition wird die Tagesordnung auf wenige Themen beschränkt, damit ausführlich diskutiert werden kann. In der Regel gibt es auch keine Beschlüsse oder Abschlusserklärungen. So wurde es auch am 10./11. September 1994 gehalten, als sich die europäischen Außenministerinnen und -minister auf Einladung ihres deutschen Amtskollegen Klaus Kinkel (5.v.l., vorne) in Bansin auf Usedom trafen - zum ersten Mal im wiedervereinigten Deutschland.


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Ausrichter des Treffens ist traditionell das Land, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat, den Vorsitz hat aber der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. In Deutschland fand das letzte Treffen im März 2007 auf Einladung des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (r.) statt. Hier ist er in freundschaftlicher Atmosphäre zusammen mit dem damaligen Außenbeauftragten der EU, Javier Solana, zu sehen.

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2020 hatte Deutschland wieder die Ratspräsidentschaft inne – unter besonderen Vorzeichen. Die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen waren nicht nur ein beherrschendes politisches Thema während der Ratspräsidentschaft. Es sorgte auch für Treffen mit Abstandsregelungen und ein besonders ungewöhnliches Familienfoto im Lichthof des Auswärtigen Amtes in Berlin. Trotzdem war der informelle Austausch intensiv und prägend für die EU-Außenpolitik.