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Kultur wirkt in die Gesellschaft und kann Politik bewegen. Sie stärkt den Zusammenhalt in einem demokratischen Europa, fördert die europäische Öffentlichkeit und eine starke Zivilgesellschaft. Und war nicht Europa selbst immer auch ein kulturelles Projekt? Ausgehend von diesen Überzeugungen hat Deutschland die Kultur zu einem zentralen Thema seiner EU-Ratspräsidentschaft gemacht. Statt auf klassische Kulturangebote zu setzen, wagte das Kulturprogramm neue Wege. Es verstand sich dabei als gesellschaftspolitisch und war auf die Partizipation aller Menschen in Europa angelegt. Es wollte zu einem lebendigen Austausch über aktuelle europäische Themen anregen, die kulturelle Vielfalt Europas über alle Grenzen hinweg erfahrbar machen und die europäische Öffentlichkeit beleben.

Das Kulturprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft

Neben „Earth Speakr“, dem europaweiten Kunstwerk des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson, umfasste das Kulturprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auch Projekte in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern, vor allem mit dem Goethe-Institut. Die Corona-Pandemie hat es schwerer gemacht, all die Vorhaben umzusetzen. Formate und Termine mussten teilweise völlig neu geplant werden. Dennoch erreichte das Kulturprogramm Millionen Europäerinnen und Europäer.

© Goethe-Institut
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Erzähle mir von Europa

Was ist Europa für uns und was soll es sein? Was verbindet uns über Grenzen hinweg? Darüber haben Menschen unterschiedlicher Generationen im Projekt „Erzähle mir von Europa“ diskutiert. Ausgangspunkt waren Zeitzeugeninterviews, die junge Europäerinnen und Europäer vorab geführt und in einem „Europäischen Archiv der Stimmen“ zusammengetragen hatten. Diskutiert wurde nicht nur in EU-Mitgliedstaaten, sondern auch in anderen Ländern, die zum europäischen Kulturkreis gehören, wie Albanien, Norwegen oder Russland. Fazit von Projektleiterin Katrin Johns: „In allen Diskussionen war spürbar: Uns verbindet die Neugier aufeinander und der Wunsch selbst, immer wieder neu etwas Verbindendes zu entdecken und darüber zu sprechen.“

Mehr zu „Erzähle mir von Europa“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“


Europaküche

Elf Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa organisierten zwischen August und Dezember 2020 kulinarische Begegnungen im privaten und öffentlichen Raum in elf Städten, von Breslau bis Tallinn, von Palermo bis Madrid und Marseille. Mal im Museum, mal am Hafen, mal im Theater. Immer ging es dabei um die Küche, um Gastfreundschaft und Gemeinschaft. Aber nicht immer wurde dabei getafelt. „Küche interpretierten viele Künstlerinnen und Künstler eher als eine Art Labor, in dem verschiedene Zutaten gemixt werden und so etwas Neues entsteht“, sagt Kuratorin Priya Basil. Für die Europaküche in Ljubljana etwa kochte die italienische Künstlerin Marinella Senatore eine Komposition – aus Sounds von den Straßen und Menschen der Stadt.

Mehr zur „Europaküche“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“


© Floris Maathuis/Pieter van Dijken/Chantalla Pleiter
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Generation A=Algorithmus

Die kleine Roboterdame Gaia (Bild) reiste von April bis November von Rom über Mailand und Bremen bis nach Rotterdam und Glasgow. Dort lebte sie mit Programmierern und Künstlern wie Floris Maathuis aus Groningen (Bild) zusammen, die das Miteinander von Mensch und Maschine erkundeten und ihr Neues beibrachten. Ein weiterer Roboter erkundete Osteuropa, 2021 folgen weitere Stationen. In verschiedenen Formaten beschäftigte sich das Projekt „Generation A=Algorithmus“ damit, wie künstliche Intelligenz die europäischen Gesellschaften in Zukunft beeinflussen wird. In einem Climate-Hackathon entwickelten mehr als 250 Teilnehmende aus 24 europäischen Ländern digitale Strategien gegen den Klimawandel, gut 19.500 Menschen diskutierten in digitalen „Couch Lessons“ mit Expertinnen und Experten über Künstliche Intelligenz in Musik, Gesundheit, Sprache oder Demokratie.

Mehr zu „Generation A=Algorithmus“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“


Verschwindende Wand

Hannah Arendt, Jean-Paul Sartre, Asterix - die „Verschwindende Wand“ vereinte Zitate aus der europäischen Hoch- und Popkultur zu einer interaktiven Installation. Bürgerinnen und Bürger aus ganz Europa konnten ihre Lieblingszitate einsenden, 6000 wurden in verschiedenen Sprachen auf Holzklötze gedruckt und in einer Plexiglaswand zusammengeführt. Auf öffentlichen Plätzen in 17 Städten Europas war die Verschwindende Wand von August bis November zu sehen. Mehr als 70.000 Besucherinnen und Besucher kamen. Nach monatelangen Kontaktsperren durch die Corona-Pandemie entstanden besonders intensive Momente des Austauschs und der Gemeinschaft. Jeder durfte sich einen Zitatklotz aus der Wand mitnehmen. Die Wand wurde transparent, die Barriere verschwand – wie die Grenzen von Sprachen, Kulturen und Positionen in Europa.

Segovia: Wie eine Wand verschwindet

Mehr zur „Verschwindenden Wand“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“


© Goethe-Institut/privat
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#Oekoropa

Wie reist man am besten klimaneutral durch Europa? Im Jugendwettbewerb #Oekoropa des Goethe-Instituts entwickelten Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren dafür Ideen. 35 Teams erdachten Konzepte für einen nachhaltigen Weg in die drei Hauptstädte der Triopräsidentschaft, Lissabon, Ljubljana und Berlin. Mit dem Fahrrad, Nachtzug und Fähre, Elektroauto, Bus oder auch mal nur virtuell. Manche wollen die unvermeidlichen Emissionen auf der Reise durch Freiwilligeneinsätze für nachhaltige Projekte kompensieren. 2021 begeben sich die zehn Gewinnerteams wie die Green Teens aus dem griechischen Thessaloniki (Bild) auf Tour.

Mehr zu „#Oekoropa“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“

Faces of Europe

Fünf Monate lang war der deutsche Fotokünstler Carsten Sander in seinem blauen Bus auf Tour d`Europe. Seine Mission: 1000 Portraits von Menschen aus allen EU-Mitgliedsstaaten. Er fotografierte Europäerinnen und Europäer unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen ethnischen und sozialen Hintergründen. Mal waren die Begegnungen lange im Voraus geplant, mal zufällig. Entstanden ist ein Mosaik europäischer Vielfalt. Sanders Bilanz: „Europa ist auf einem guten Weg des Zusammenlebens“. Erste Bilder präsentierte der Fotograf während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in fünf europäischen Städten. Nach Abschluss der Tour werden die Portraits in einem Bildband veröffentlicht.

Faces of Europe - Piazza di S Silvestro

Mehr zu „Faces of Europe“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“


© Europa im Film
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Europa im Film

Wie sehen junge Menschen das vereinte Europa? Welche Themen bewegen sie? Der Kurzfilmwettbewerb der Deutschen Filmakademie Produktion „Europa im Film“ wollte das herausfinden. Zwölf Kurzfilme haben Studentinnen und Studenten deutschsprachiger Filmhochschulen gedreht, sie zeichnen ein berührendes, kraftvolles, aber auch kritisches Bild von Europa. Häufigste Themen: Grenzen, Migration, europäischer Feminismus. Vier Filme wurden Mitte Dezember ausgezeichnet. Die Preise der Jury gingen an „Handbook for a Privileged European Woman“ (oben li), „Mother of Freedom“ (oben re), „Götterdämmerung“ (unten li), Publikumssieger wurde „Der Grenzer“ (unten re).

Mehr zu „Europa im Film“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus“


© Artificial Rome/Collage AA
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Pathways

Zehntausende Spielerinnen und Spieler haben sich während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft mit den Protagonisten Lucas, Andreas, Frieda, Magdalena und Yanko im mobilen Online-Game Pathways auf die virtuelle Reise durch Europa gemacht. Der Plot des Spiels greift wichtige europäische Themen auf von Meinungsfreiheit über Jugendarbeitslosigkeit bis zum Aufschwung strukturschwacher Regionen. Die kostenfreie Augmented-Reality-App wurde vom Art Directors Club, einem Berufsverband der Werbebranche, und dem Auswärtigen Amt entwickelt und ist in zehn Sprachen erhältlich. Sie steht bis 2022 zum Download zur Verfügung.

Mehr zu „Pathways“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus


© Meiko Herrmann/Maria Sturm ZEIT Online
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Europa spricht

Wie entsteht Europäische Gemeinschaft? Indem Europäerinnen und Europäer miteinander ins Gespräch kommen, gerade wenn sie unterschiedlicher Meinung sind. Mehr als 12.000 Menschen aus 34 europäischen Ländern brachte das Projekt „Europe talks - Europa spricht“ von ZEIT ONLINE am 13. Dezember zum Austausch unter vier Augen zusammen. Online diskutierten die Paare über kontroverse aktuelle Themen wie Migration, Bewältigung der Corona-Krise oder Klimawandel. 17 europäische Redaktionen beteiligten sich. Das Projekt wurde vom Auswärtigen Amt im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unterstützt.

Mehr zu „Europa spricht“ finden Sie hier: „Europa spricht


© BOZAR/Ausstellungskatalog
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Hotel Beethoven

Europäer, Revolutionär, Weltbürger, unvergleichlicher Komponist – 2020 jährte sich Ludwig van Beethovens Geburtstag zum 250. Mal. Seit Ende Oktober widmet sich die Ausstellung „Hotel Beethoven“ im Palais des Beaux Arts (Bild oben li) in Brüssel dem großen europäischen Musiker und zeigt wie aktuell Beethoven heute noch ist. Er inspirierte Künstler von Joseph Beuys bis Andy Warhol (Bild oben re), ein New Yorker Gefängnistheater inszenierte seine Oper Fidelio mit Bezug zur Black Live Matter-Bewegung (Bild unten re) und die schottische Künstlerin Katie Paterson fragte: Wie klingt seine Mondscheinsonate, wenn ich sie zum Mond schicke und zurück? (Bild unten li) Die Ausstellung wird von der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) gefördert und ist noch bis zum 14.Februar 2021 zu sehen.

Mehr „Hotel Beethoven“ finden Sie hier: „Kultur im Fokus


Weitere Informationen über das Kulturprogramm zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft finden Sie hier.