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In der Europäischen Union steht nun ein erster Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung. Die EU-Kommission erteilte am Montag dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer die Zulassung. „Heute fügen wir dem Kampf gegen COVID-19 ein wichtiges Kapitel hinzu“, betonte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach der Entscheidung.

Grundlage für die Zulassung war die entsprechende Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbebehörde. Die EMA hatte wenige Stunden zuvor empfohlen, die Biontech-Impfung zuzulassen. EMA-Direktorin Emer Cooke sprach von einem wissenschaftlichen Durchbruch: Innerhalb eines Jahres sei ein neuartiger Impfstoff entwickelt worden gegen eine neuartige Erkrankung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht in diesem Prozess einen „Meilenstein in der Pandemiebekämpfung.“

Sicherheit oberste Priorität

Der globale Personaleinsatz habe es ermöglicht, in einem außerordentlich engen Zeitraum einen Impfstoff zu entwickeln. „Das ist wirklich eine historische wissenschaftliche Leistung“, sagte die EMA-Direktorin. Man habe die Prozesse zur Entwicklung und Zulassung des Impfstoffs so weit wie möglich beschleunigt, aber oberste Priorität habe immer die Sicherheit des Impfstoffs gehabt. Der Impfstoff genüge den strengen Anforderungen der EU an Wirksamkeit und Sicherheit. Die Empfehlung gilt für Personen ab 16 Jahren. Zur unter anderem in Großbritannien aufgetretenen neuen Coronavirus-Variante sagte Cooke: Es gebe derzeit keine Hinweise, dass der Impfstoff nicht gegen die neue Variante wirken könnte.

EMA: Alle Daten werden öffentlich gemacht

Die Marktzulassung sehe die Verpflichtung für alle EU-Staaten vor, der EMA alle verfügbaren Daten vorzulegen, damit die Überwachung der Sicherheit gewährleistet werden könne. Man wisse, dass ein Impfstoff nur wirken könne, wenn Bürgerinnen und Bürger ihm Vertrauen entgegenbringen, so Cooke. Deshalb würden alle Daten öffentlich gemacht und transparent dargestellt.

Mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff habe man einen ersten Schritt unternommen, aber man brauche noch mehr Impfstoffe, deshalb stehe man in Kontakt mit anderen Impfstoffentwicklern, erklärte Cooke. Sie freue sich, heute die Empfehlung für die Zulassung des ersten Impfstoffs in Europa auszusprechen. Aber es werde noch dauern, bis die Pandemie besiegt sei. „Deshalb müssen wir alle unser Bestes geben, um die Krankheit zurückzudrängen und konsequent alle Hygieneregeln einhalten“, betonte Cooke.