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Trotz Corona-Pandemie kamen viele europäische Amtskolleginnen und -kollegen von Monika Gründers persönlich ins Bundeskanzleramt. Zentrales Thema des Treffens waren die Herausforderungen, vor denen der gesamte Kulturbereich in Europa durch die Corona-Krise steht.

Aufbauhilfen für den Kultursektor gefordert

„Wir sind uns einig darin, dass der Kultur- und Kreativsektor bei den europäischen Aufbauhilfen angemessen berücksichtigt werden muss“, sagte die Kulturstaatsministerin. Die Corona-Aufbauhilfen der EU müssten deshalb auch Künstlerinnen und Künstler, Kreativen und Kultureinrichtungen zugutekommen. EU-Förderprogramme sollten stärker kulturpolitisch akzentuiert werden, erklärte Grütters weiter.

„Was wir außerdem brauchen, sind Pandemie-Regelungen mit Augenmaß, um die Kultur in Europa am Leben zu erhalten“, so die Kulturstaatsministerin. Gesundheitsschutz habe selbstverständlich immer Vorrang. Allerdings gebe es inzwischen Beispiele, die zeigten, dass eine Rückkehr zur kulturellen Teilhabe auch in Zeiten der Pandemie möglich sei.

Grütters: In der Kultur schlägt das Herz Europas

Zuvor hatte Grütters auf die verbindende Kraft einer gemeinsamen europäischen Kultur hingewiesen. „In der Kultur schlägt das Herz Europas“, sagte sie. Wenn es nun gelinge, die Kräfte der Kunst und des gemeinsamen Kulturerbes im europäischen Schulterschluss neu zu mobilisieren, könne die Corona-Krise das Vertrauen in die Europäische Union und damit auch den europäischen Zusammenhalt stärken, ist die Kulturstaatsministerin überzeugt.

Nationale Erfahrungen und Strategien

Anschließend tauschten sich die Kulturministerinnen und -minister über nationale Erfahrungen und erfolgreiche Strategien bei der Wiederaufnahme des Kulturbetriebs aus.

Grütters wies in diesem Zusammenhang auf das deutsche Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR hin, für das die Bundesregierung eine Milliarde Euro bereitgestellt hat. Es sei bewusst vor allem auf die Erhaltung der Infrastruktur ausgerichtet, um Arbeitsmöglichkeiten und damit Einkommen für Künstlerinnen und Künstler wie auch alle anderen im Kulturbereich Tätigen zu garantieren.

Besuch im Humboldt Forum

Um Themen wie Austausch und Diversität ging es auch beim anschließenden Kulturprogramm: Auf der Tagesordnung stand ein Besuch im Humboldt Forum, das im Dezember eröffnet wird. Bei einem Rundgang informierten sich die Ministerinnen und Minister über das Konzept dieses aktuell wichtigsten nationalen Kulturprojekts.